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Sehschädigung - Low Vision

Außer dem in Deutschland gebräuchlichen Begriff „Sehbehinderung" tauchhen auch weitere Begrifflichkeiten auf, die aus anderer Sichtweise den Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung umschreiben sollen.

Der Begriff „Sehgeschädigte" kommt aus dem pädagogischen Bereich und meint als Oberbegriff Menschen mit Sehbehinderung oder Blindheit. So spricht man oft auch von Sehgeschädigtenpädagogik (einzeln: Sehbehindertenpädagogik, Blindenpädagogik).

Die Bezeichnung „Low Vision" (gemindertes Sehen) wurde in den 1970er in den USA als Begriff erstmals erwähnt und meint die Sichtweise auf Menschen mit (nicht korrigierbaren) Seheinschränkungen unter Berücksichtigung nicht nur medizinischer, sondern auch anderer Faktoren, die das Sehen bei alltäglichen Tätigkeiten beeinflussen. Daher wird da so genannte „funktionale Sehen" überprüft, um zu wissen, ob Einschränkungen bei bestimmten Tätigkeiten auftreten.

Das Veranschaulichungsmodell von A.L. Corn listet die Faktoren des „funktionalen Sehens" und anderer Bedingungsbereiche wie folgt auf:

1. visuelle Fertigkeiten (medizinische Faktoren):

  • Sehschärfe
  • Gesichtsfeld
  • Beweglichkeit des Auges
  • Licht- und Farbwahrnehmung
  • Gehirnfunktionen (Wahrnehmungsverarbeitung)

2. Umwelteinflüsse: (Arbeitsumgebung)

  • Farbe
  • Kontrast
  • Beleuchtung
  • Zeit (Zeitpunkt)
  • Raum (Umgebung)

3. Individualität: (Sozialisation und Persönlichkeit)

  • Kognition / Intelligenz
  • Sensorische Entwicklungsintegration
  • Wahrnehmung
  • Psychische Voraussetzung
  • Körperliche Voraussetzung

Der Begriff „Low-Vision" wird mittlerweile für die Diagnose und Beratung im pädagogischen Arbeitsfeld und bei Optikern/Optikerinnen und Orthoptisten/Orthoptistinnen benutzt.

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